Tauferinnerung
Aus dem Brunnen des Lebens schöpfen
Predigttext | Apostelgeschichte 8,26-40 |
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Kirche / Ort: | Aachen |
Datum: | 15.07.2012 |
Kirchenjahr: | 6. Sonntag nach Trinitatis |
Autor: | Pfarrer Manfred Wussow |
Predigttext: Apostelgeschichte 8,26-40 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)
26 Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh nach Süden auf die Straße, die von Jerusalem nach Gaza hinabführt und öde ist. 27 Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Mann aus Äthiopien, ein Kämmerer und Mächtiger am Hof der Kandake, der Königin von Äthiopien, welcher ihren ganzen Schatz verwaltete, der war nach Jerusalem gekommen, um anzubeten. 28 Nun zog er wieder heim und saß auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja. 29 Der Geist aber sprach zu Philippus: Geh hin und halte dich zu diesem Wagen! 30 Da lief Philippus hin und hörte, daß er den Propheten Jesaja las, und fragte: Verstehst du auch, was du liest? 31 Er aber sprach: Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen. 32 Der Inhalt aber der Schrift, die er las, war dieser: »Wie ein Schaf, das zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf. 33 In seiner Erniedrigung wurde sein Urteil aufgehoben. Wer kann seine Nachkommen aufzählen? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen.« 34 Da antwortete der Kämmerer dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet das, von sich selber oder von jemand anderem? 35 Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit diesem Wort der Schrift an und predigte ihm das Evangelium von Jesus. 36 Und als sie auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Kämmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert's, daß ich mich taufen lasse? 37 38 Und er ließ den Wagen halten, und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der Kämmerer, und er taufte ihn. 39 Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seine Straße fröhlich. 40 Philippus aber fand sich in Aschdod wieder und zog umher und predigte in allen Städten das Evangelium, bis er nach Cäsarea kam.
Homiletische Vorüberlegung
Die Predigt verknüpft die Geschichten des „Kämmerers“ und des Philippus. Sie bedient sich dabei der – fiktiven – Pressekonferenzen. Dazwischen steht ein Stück „Ich bin getauft“ mit zwei Beispielen und einer überlegten Stille. In diesem Teil ist auch ein Ortswechsel vorgesehen: Die Gemeinde versammelt sich um das Taufbecken und jede/r teilt mit seiner Nachbarin, seinem Nachbarn das Kreuzzeichen, gezeichnet mit Wasser auf die offene Handfläche. Hier kann dann auch das Glaubensbekenntnis seinen Platz haben. Die Predigt thematisiert auch, verhalten, was mit dieser Geschichte in Gang kommt: dass Heiden getauft werden. Das Spannungsverhältnis (Juden – Judenchristen – Heidenchristen), dass auch im zweiten Teil des lukanischen Doppelwerkes sichtbar gemacht wird, kann in der Predigt aber nur angedeutet werden. Den Versuch, auch die aktuelle Diskussion über „Beschneidung“ einzubeziehen, habe ich zurückgestellt, in den Fürbitten sollte dieses Anliegen aber auf keinen Fall fehlen. Der 6. Sonntag nach Trinitatis ist der Taufe gewidmet. Darauf möchte ich mich auch in dem Predigtentwurf konzentrieren. Lied nach der Predigt: „Ich bin getauft auf deinen Namen“ (EG 200).