Predigt

„Was schenkst du mir, Gott, an diesem Tag?“

Vertrauen - die wahre Freiheit

PredigttextPredigt zu 2. Mose / Exodus 16, 2-3.11-18 (mit Einführung)
Kirche / Ort:Ev. Kirchengemeinde / 79650 Fahrnau, Ortsteil Schopfheim
Datum:14.07.2024
Kirchenjahr:7. Sonntag nach Trinitatis
Autor:Pfarrerin Ulrike Krumm

Predigttext: 2. Mose / Exodus 16, 2-3.11-18 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 2017)

2 Und es murrte die ganze Gemeinde der Israeliten wider Mose und Aaron in der Wüste. 3 Und die Israeliten sprachen: Wollte Gott, wir wären in Ägypten gestorben durch des Herrn Hand, als wir bei den Fleischtöpfen saßen und hatten Brot die Fülle zu essen. Denn ihr habt uns dazu herausgeführt in diese Wüste, dass ihr diese ganze Gemeinde an Hunger sterben lasst. 11 Und der Herr sprach zu Mose: 12 Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sage ihnen: Gegen Abend sollt ihr Fleisch zu essen haben und am Morgen von Brot satt werden und sollt innewerden, dass ich, der Herr, euer Gott bin. 13 Und am Abend kamen Wachteln herauf und bedeckten das Lager. Und am Morgen lag Tau rings um das Lager. 14 Und als der Tau weg war, siehe, da lag’s in der Wüste rund und klein wie Reif auf der Erde. 15 Und als es die Israeliten sahen, sprachen sie untereinander: Man hu? Denn sie wussten nicht, was es war. Mose aber sprach zu ihnen: Es ist das Brot, das euch der Herr zu essen gegeben hat. 16 Das ist’s aber, was der Herr geboten hat: Ein jeder sammle, so viel er zum Essen braucht, einen Krug voll für jeden nach der Zahl der Leute in seinem Zelte. 17 Und die Israeliten taten’s und sammelten, einer viel, der andere wenig. 18 Aber als man’s nachmaß, hatte der nicht darüber, der viel gesammelt hatte, und der nicht darunter, der wenig gesammelt hatte. Jeder hatte gesammelt, so viel er zum Essen brauchte.

Exegetische und homiletische Einführung

Die Geschichte ist abenteuerlich und beunruhigend. Weil sie uns schonungslos mit uns selbst konfrontiert und unseren Glauben auf eine harte Probe stellt.

Das Murren hat unsere Gesellschaft tief erfasst. Aber wie kann man „dagegen“ predigen, ohne die Predigt zur Moralpredigt herabzuwürdigen?

Immerhin: Gott hat das Murren der Israeliten gehört – ebenso wie er vorher das Jammern seines Volkes gehört hat. Er nimmt die Menschen auch in ihrer Unzufriedenheit ernst.

Die Israeliten essen das „Was ist das?“ Sie essen die Frage. Und sie erkennen Gott dabei. Für sie offenbart sich Gott im Essen. Aber er offenbart sich in einer Frage.

Für mich bricht die Perikope zu früh ab. Direkt auf V. 18 folgt, dass die Israeliten entgegen Moses Anordnung das Manna in ihren Zelten horten – aus Angst, dass am nächsten Morgen nichts folgt. „Gib uns unser tägliches Vertrauen“ ist wie „Gib uns unser tägliches Brot“. Aber fällt Brot wirklich vom Himmel? Das Manna war klein, den Krug voll zu bekommen, muss lange gedauert haben. Aber heißt das, dass wir nur genau genug suchen müssen, was wir brauchen? Wie nehme ich in der Predigt die Erfahrung auf, dass der Himmel leer bleibt?

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Heinz Janssen
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