Wege, wo unser Auge keine erkennt
Jesus hebt die Trennung zwischen uns und Gott auf
Predigttext | Matthäus 26,17-30 (mit Liturgie) |
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Kirche / Ort: | Luthergemeinde / Ettlingen |
Datum: | 01.04.2021 |
Kirchenjahr: | Gründonnerstag |
Autor: | Pfarrer Dr. Thorsten Maaßen |
Überlegungen zu Gottesdienst und Predigt
Gründonnerstag angesichts der Corona-Pandemie: in den Gemeinden wird mit jeweils guten Gründen der Tag verschieden begangen werden: mit digitalen Angeboten, als Präsenzgottesdienst mit Abendmahl in einer angepassten Form, als Präsenzgottesdienst ohne Abendmahl. Die vorgelegte Predigt ist nach langem Schwanken für einen Gottesdienst mit Abendmahl entstanden. Dementsprechend musste sie sich auch im Umfang stark beschränken, da Präsenzgottesdienste sich derzeit an einer Gesamtlänge von 30 Minuten orientieren sollten. Dennoch auch Hinweise für eine Predigt, die nicht auf eine Abendmahlsfeier zuläuft:
- Bei Matthäus ist kein Wiederholungsbefehl vorhanden. (Solches tut …) - Vielmehr steht im Schlussabschnitt der Verzicht Jesu im Vordergrund, „von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks“ zu trinken. - Eine Predigt könnte also gerade auch diese Zeitspanne des Verzichts beleuchten. Die Gemeinde erlebt nicht nur ihr gottesdienstliches Leben, sondern den gesamten gesellschaftlichen Alltag in der Spannung zwischen „schon jetzt“ und „noch nicht“. Impfstoffe sind gefunden, vieles über die Coronaviren wird bekannt, aber die Gefahren der Pandemie sind eben noch nicht vorüber. Auf vieles, was für das Zusammenleben wesentlich ist, muss derzeit verzichtet werden. Der Verzicht, sogar auf die zentralsten gottesdienstlichen Vollzüge im Kirchenjahr, kann geboten scheinen. - Wichtig wäre hierbei natürlich, die Analogie der Coronasituation auch zu überschreiten, um eine Identifikation von „meines Vaters Reich“ und „Zeit nach der Pandemie“ zu überwinden. Der nunmehr hier vorgesehene Gottesdienst akzentuiert eher die Jünger-Perspektive:
- Wir sind einbezogen in die Vorbereitung (hier ließe sich weiter entfalten: Vorbereitungen von Abendmahlsfeiern in der Gemeinde, etwa bei Konfirmandenfreizeiten …), in das Geschehen, mit dem das befreiende Handeln Gottes im Fest vergegenwärtigt wird. - Wir sind auf das erschütterndste angesprochen auf menschliche Schuld - Vergebung befreit von Sünde und Schuld, befreit zu Lob und Weitergehen.
Die Predigt steht im Kontext des gesamten Gottesdienstes. Der Predigttext strukturiert dabei die gesamte Eingangsliturgie.
Liturgie
EG 789.2 Bleibet hier und wachet mit mir Eröffnung und Gebet Lesung in drei Teilen: Mt 26,17-19 (Bereitung)
Haben wir den Tisch gedeckt – Sind wir bereit zur Gemeinschaft mit Jesus, unserem Herrn? Sinnen wir darüber nach, was wir dafür vorbereiten wollten, wenn Er zu uns kommt! - Stille - Strophe nL 180 Meine Hoffnung und meine Freude Mt 26,20-25 (Verrat)
Bin ich’s? Womit habe ich Gottes Liebe verraten? Welche eigensinnige Idee wäre besser nie entstanden? Was würde ich gerne rückgängig machen, damit ich versöhnt leben kann mit Gott, mit meinen Schwestern und Brüdern. - Stille - Strophe: Bleib mit deiner Gnade bei uns EG 789.7 Mt 26,26-30 (das Mahl zur Vergebung)
Wir alle gehören an seinen Tisch. Auf die Vergebung der Sünden sind wir angewiesen. Wir leben daraus. Jesus stärkt uns. Darum haben wir es gut. Wir danken.
Strophe Lobgesang EG 789.1 Laudate omnes gentes Predigt Lied: nL 155 Ich bin das Brot Abendmahl / Vaterunser Segen Nachspiel