Predigt

Weihnachten hat viele Seiten

In die Tiefe und Weite der Weihnacht gehen

PredigttextJohannes 1,1-5.9-14
Kirche / Ort:Christuskirche / Aachen
Datum:26.12.2014
Kirchenjahr:Christfest (2)
Autor:Pfarrer Manfred Wussow

Predigttext: Johannes 1,1-5.9-14 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.

Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, Und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Vorüberlegung zum Predigttext

Der 2. Weihnachtstag könnte klagen – über mangelnde Anteilnahme, Respekt und Weitsicht. In vielen Gemeinden wird er nicht einmal mehr gefeiert. Aber erhalten werden soll er auch. Manchmal wissen wir auch bei Kirchens nicht so recht, was wir wollen. Wenn Weihnachten dann auch an einem 2. Tag gefeiert wird, schenkt er tiefe Einsichten. Er lädt geradezu dazu ein, tiefer zu gehen. Auch Weihnachten ist nicht davor gefeit, auf einer Oberfläche wahrgenommen oder zu einem Märchen gemacht zu werden. Joh. 1 gibt Weihnachten Tiefe und Weite. Eigentlich müssten sogar alle philosophischen Glocken zu läuten anfangen. Alle klugen Leute – her mit euch! Joh. 1 ist eine einzigartige Hommage an das Wort, an den Logos, das wider alle Vorbilder und Erwartungen tatsächlich Fleisch wird.

An diesem 2. Weihnachtstag möchte ich mit der Gemeinde drei Weihnachts- Gottesdienste besuchen: Wir besuchen einen Gottesdienst in Rom (590), einen in Wittenberg (ca. 1530), dann einen 1914 – Kriegsweihnachten. Lange bleiben können wir nirgendwo – wir bleiben kurz stehen, hören zu und gehen dann weiter.

Die erste Predigt, in die wir hineinhören, ist von Gregor dem Großen. Sie wird auf den 25.12.590 datiert, „gehalten vor dem Volk in der Basilika der seligen Jungfrau Maria, am Tage der Geburt des Herrn". Quelle: Gregor der Große, Homilia VIII, übersetzt u. eingeleitet von Michael Fiedrowicz, Fontes Christiani 28/1, Freiburg 1997, 140-147.

Die zweite Predigt hält Martin Luther in Wittenberg (das Datum habe ich – noch – nicht herausgefunden): „Predigt am Christtage, darinne der Nutz der Geburt Christi, und was sonst noch bei dem Evangelio zu sagen, angezeigt wird". Quelle: Martin Luther, in: Martin Luthers Predigten, ausgewählt und mit einem Nachwort versehen von Friedrich Gogarten, Jena 1927, 282-289.

Die dritte Predigt hält D. Rogge, Hofprediger a.D. in Potsdam, am 2. Weihnachtstag 1914 in der Königlichen Hof- und Garnisonskirche zu Potsdam. Quelle: D. Rogge, Lasst uns gehen gen Bethlehem, Weihnachtspredigt in der Kriegszeit über Lukas 2,15-20 (1914) in: Ein feste Burg. Predigten und Reden aus eherner Zeit, hrsg. von Bruno Doering, Bd. II, Berlin o.J. (1915), 173-180

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