" … wir haben nur getan, was uns aufgetragen war"
Christlicher Dienst und christliche Freiheit
Predigttext | Lukas 17,7-10 |
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Kirche / Ort: | 21640 Bliedersdorf |
Datum: | 12.02.2017 |
Kirchenjahr: | Septuagesimae (70 Tage vor Ostern) |
Autor: | Pastorin Manuela Handelsmann |
Predigttext: Lukas 17, 7-10 (Übersetzung nach Martin Luther)
Wer unter euch hat einen Knecht, der pflügt oder das Vieh weidet, und sagt ihm, wenn der vom Feld heimkommt: Komm gleich her und setz dich zu Tisch? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen:Bereite mir das Abendessen, schürze dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe; danach sollst du auch essen und trinken? Dankt er etwa dem Knecht, dass er getan hat, was befohlen war? So auch ihr! Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht:Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.
Vorüberlegungen zum Predigttext
Inhaltlich ist für den modernen Menschen eine Zumutung. Jedenfalls auf den ersten Blick. Niemand will Knecht oder Sklavin sein. Auf den zweiten Blick: vielen Menschen scheinen der „starke Mann“ (Donald Trump) oder die „starke Frau“ (Marine Le Pen) kein Schreckensbild, sondern die Lösung aller Probleme. Einer / eine sagt, wo es langgeht, alle anderen folgen - dieses Modell der einfachen Lösungen ist für viele attraktiv in einer unübersichtlichen Welt. Wer allerdings glaubt, dass Gott Himmel und Erde gemacht hat, wird auch ihm allein die Herrschaft überlassen wollen und sich in der Pflicht sehen, nur dem Einen zu dienen.
Ich möchte in der Predigt herausarbeiten, dass Dienerin oder Knecht sein keine schlechte Stellung ist. Wenn Gott der Herr ist, hat der Sklave, die Sklavin die größtmögliche Freiheit. Außerdem beziehe ich den Kontext der Perikope ein, um darzustellen, dass es nicht um Dienen bis zum Umfallen geht. Um eine positive Stimmung zu haben, beginne ich mit Rittern und Lords aus einem Roman. Dann erst gehe ich zum Predigttext über in der Übersetzung der Guten Nachricht.