Wir warten auf ein Fest
Das Jahr heiter und gelassen angehen
Predigttext | Lukas 12,35-40 |
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Kirche / Ort: | 21640 Bliedersdorf / Kirchenkreis Buxtehude |
Datum: | 31.12.2014 |
Kirchenjahr: | Altjahresabend |
Autor: | Pastorin Manuela Handelsmann |
Predigttext: Lukas 12,35-40 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 1984)
Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch:Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen. Und wenn er kommt in der zweiten oder in der dritten Nachtwache und findet's so:selig sind sie. Das sollt ihr aber wissen:Wenn ein Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so ließe er nicht in sein Haus einbrechen. Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint.
Vorüberlegungen zum Predigttext
Zum Kasus Silvester ist bestimmt schon alles gesagt worden. Die Gemeinde erwartet Rückblick und Ausblick, den Blick auf die Welt und ins Individuelle. In der Predigt einen Jahresrückblick zu halten, finde ich unangebracht. Politische und sportliche Jahresrückblicke können die Medien besser. Das Klischee von den guten Vorsätzen möchte ich auch nicht bedienen. Also bleibe ich nah beim Text. Versuche es mit Anspielungen Mir gefällt die Übersetzung von Klaus Berger und Christiane Nord, weil sie in mir eine Alltagsszene lebendig werden lässt. Ich starte mit dem Versuch den „garstigen Graben“ schon vor der Textlesung zu überwinden. Meine eigene Gedankenspur und meine Assoziationen zum Text führen mich allerdings in Sackgassen: Alarmbereitschaft wird bei mir schnell zum Burnout. Die Situation, auf jemanden zu warten, assoziiere ich mit zermürbender Grübelei. Gar nicht so einfach, den Hoppla-Effekt im Text zu entdecken: die verkehrte Welt, die mir eigentlich ein Lachen entlocken sollte.
Also nach und nach die gute Aussicht auf Gottes Neue Welt herausarbeiten. Eine verkehrte Welt, in der der Herr die Dienerschaft zum Essen einlädt. Mein Ziel ist: Lassen sie uns das Jahr heiter und gelassen angehen, weil der Hausherr kommt. Ob ich predigend das Ziel erreiche?