Predigt

„Wo hältst du dich auf?“

Begegnung

PredigttextJohannes 1,35-42 (mit exegetischen und homiletischen Hinweisen)
Kirche / Ort:Stralsund
Datum:16.07.2017
Kirchenjahr:5. Sonntag nach Trinitatis
Autor:Pfarrer Niclas H. Eberhard

Predigttext: Johannes 1,35-42 (Übersetzung: Elberfelder, revidierte Fassung 1993)

35 Am folgenden Tag stand Johannes wieder da und zwei von seinen Jüngern; 36 und hinblickend auf Jesus, der umherging, spricht er: Siehe, das Lamm Gottes! 37 Und es hörten ihn die zwei Jünger reden und folgten Jesus nach. 38 Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und spricht zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sagten zu ihm: Rabbi - was übersetzt heißt: Lehrer - wo hältst du dich auf? 39 Er spricht zu ihnen: Kommt, und ihr werdet sehen! Sie kamen nun und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war um die zehnte Stunde. 40 Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren. 41 Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden - was übersetzt ist: Christus. 42 Und er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du wirst Kephas heißen - was übersetzt wird: Stein. 43 Am folgenden Tag wollte er nach Galiläa aufbrechen, und er findet Philippus; und Jesus spricht zu ihm: Folge mir nach! 44 Philippus aber war von Betsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. 45 Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose in dem Gesetz geschrieben und die Propheten, Jesus, den Sohn des Josef, von Nazareth.

Exegetische und homiletische Hinweise zum Predigttext

Exegetische Fragen nach dem Verhältnis zwischen Jesus und Johannes, ob Jesus vielleicht schon in jüngeren Jahren, als bisher angenommen, (zeitweise) zu den Johannesjüngern gehörte, lasse ich beiseite. Dennoch empfehle ich, das spannende Kapitel „Jesus und Johannes der Täufer“ von Ludger Schenke zu lesen (in: Ludger Schenke u. a., Jesus von Nazareth – Spuren und Konturen, Stuttgart 2004, S. 84-105). Ich gehe auch nicht auf das Problem der Jüngerreihe und ihrer besonderen Zählfolge im vierten Evangelium ein – es tut Simon Kephas/Petrus bestimmt gut, nicht immer als Primus genannt zu werden. Und ich vernachlässige schließlich die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Messias/Christusvorstellungen, will aber den Ausruf des Johannes - Siehe, das Lamm Gottes! - bedenken (V.36), der den Messias (V.41 vgl. V.45) deutlich soteriologisch qualifiziert, als den Leidenden, den Duldenden, den um des Lebens der Menschen willen, dass sie es „in Überfluss haben“ (Johannes 10,10, Elberfelder Übersetzung), Sich-Aufopfernden.

Die Predigtvorbereitung hat mich in die Bewegung/Dynamik des Bibeltextes überraschend hineingenommen, die durch Johannes den Täufer angestoßen und durch Jesus, den Sohn des Josef, von Nazareth, in Schwung gebracht wird. Ich will verweilen bei der Frage Jesu: Was sucht Ihr? Und bei der Frage der beiden Johannesjünger: Rabbi, wo hältst du dich auf (wörtlich im griechischen Urtext: Wo bleibst du)? Schließlich bei dem Ruf Jesu: Kommt, und ihr werdet sehen!

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Heinz Janssen
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