Predigt

Wohin sehen, worauf hören?

Tief im Inneren schmerzt eine Wunde

PredigttextJesaja 42,1-9 (mit Enführung)
Kirche / Ort:Aachen
Datum:09.01.2022
Kirchenjahr:1. Sonntag nach Epiphanias
Autor:Pfarrer Manfred Wussow

Predigttext: Jesaja 42,1-9 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 2017)

Siehe, das ist mein Knecht, den ich halte, und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen. Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus. Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichte; und die Inseln warten auf seine Weisung. So spricht Gott, der Herr, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk auf ihr den Atem gibt und Lebensodem denen, die auf ihr gehen: Ich, der Herr, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand. Ich habe dich geschaffen und bestimmt zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden, dass du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker. Ich, der Herr, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen. Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen. So verkündige ich auch Neues; ehe denn es sprosst, lasse ich’s euch hören.

Exegetisch-homiletische Vorüberlegungen

Wir predigen an diesem 1. Sonntag nach Epiphanias ein „Knecht Gottes Lied“. Die Predigt, wie sie hier vorgelegt wird, beschränkt sich auf die VV 1-4. Thema des Sonntags ist die Taufe Jesu. Die Taufe Jesu mit Jes. 42,1-4 zu verknüpfen, ist theologisch überaus reizvoll, auch angezeigt, homiletisch aber eine Herausforderung.

Als glücklich lässt sich bezeichnen, dass wir an diesem Sonntag ökumenisch gemeinsam unterwegs sind. Katholisch heißt es der Festtag „Taufe Jesu“. Gelesen werden (LesejahrC) Jes 42,5a. 1-4. 6-7, Apg 10,34-38 und Lk 3,15-16. 21-22. Die Zusammenstellung ist fein abgestimmt und erlaubt vielfältige Beziehungen, nicht nur intertextuell.

Ich empfehle deshalb, im Gottesdienst am 1. Sonntag nach Epiphanias als Evangelium Lk 3,15-16.21-22 vorzulesen.

Luthers „Christ unser Herr, zum Jordan kam“ (EG 202) steht ziemlich verloren im Gesangbuch, könnte / sollte aber wieder entdeckt werden. In der Predigt soll das Lied wenigstens anklingen.

http://www.zeno.org/Literatur/M/Luther,%20Martin/Gedichte/Geistliche%20Lieder/33.%20%5BChrist%20unser%20Herr%20zum%20Jordan%20kam%5D. - Wolfgang Herbst, Ilsabe Seibt (Hrsg.): Liederkunde zum Evangelischen Gesangbuch, Göttingen 2013, S. 22–29

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Die mit exegetischen Impulsen, Gebeten und einem Essay zu "Exegese und Homiletik" verbundenen Auslegungen wissen sich in einer weltweiten Communio, die "aus den Quellen des Heils" schöpft (Jesaja 12,3)... mehr lesen

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Heinz Janssen
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