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Josef Imbach: Steh auf und geh!

Josef Imbach: Steh auf und geh! Das Markusevangelium für heute ausgelegt, tvz 2023, gebunden 362 S.,42,-- €, ISBN 978-3-2902-02-415

Wohl jede Pfarrperson hat einen Markuskommentar zur Hand. Ist Markus doch das höchstwahrscheinlich zeitlich erste Evangelium in schriftlicher Gestalt. Im Anhang (S. 343-348; davon zwei Seiten graphische Darstellungen) folgt Imbach [vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Imbach_(Theologe); sehr lesenswert)] der gängigen Zweiquellentheorie. Diesen Grundsatz deutet er schon zu Beginn seines Kommentars in einigen wenigen Hinweisen an.

Darin erfährt man auch, dass „der vorliegende Markuskommentar zu einem guten Teil auf Predigten fußt, die ich im Laufe von fast fünf Jahrzehnten gehalten und für dieses Buch gründlich überarbeitet habe…“ (S. 8 umgest.). Imbachs Werk ist also kein traditioneller Kommentar, was u.a. bedeutet, dass er andere Kommentare nicht diskutiert oder auch nur zitiert. Die Register weisen dem entsprechend nurBibelstellen und Namen auf.

Exemplarisch sei der Blick auf den Anfang von Imbachs Kommentar gerichtet: Im ersten Abschnitt (zu Mark 1,1) nennt der Verfasser kurz und knapp einige basics zur Person des Markus, Entstehungszeit seines Evangeliums, seine Adressaten und dem Hauptinhalt, das „Eu-angelion“. Im darauffolgenden Abschnitt zu Mark 1,2-8 geht es etwas breiter ausgeführt um die Frage der Identität von Johannes dem Täufer, Jesus unduns selber – und in diesem Zusammenhang diskutiert er den Sinn und die Bedeutung der Taufgnade. Eine Erbsünde lehnt er prinzipiell ab. Jeder Mensch sei qua Geburt Kind Gottes. „Der Himmel ist offen“, gerade für diejenigen, die sich von Gott verlassen und sich von ihm verstoßen fühlen…“ (S. 17). Also eine sehr freie, gleichwohl evangeliumsgemäße Auslegung des Markustextes, hier wie sonst auch öfter in Auseinandersetzung mit der amtlichen katholischen Kirchenlehre, stets darum bemüht, die gegenwärtige Bedeutung des historischen Textes herauszuarbeiten und zum Leuchten zu bringen, also vom Damals zum Heute eine Brücke zu schlagen.

Imbachs Kommentar – so meine Schlusseinschätzung – verhilft weniger zum historischen oder theologischen Verständnis des Markusevangeliums, bietet jedoch viele Anregungen zur Predigt und eignet sich sehr gut für ökumenisch interessierte oder ausgerichtete Gesprächs- und Bibelkreise.

Gerhard Maier

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