Das Fest von Christi Himmelfahrt wird gewöhnlich nicht besonders gefeiert. Genau besehen aber ist es besonders wichtig. Dass Gott Weihnachten als Mensch und als Jesuskind in unserer auf unserem oft gottfernen Planeten im Weltall erschien, ist einfach großartig. Dass Jesus für unsere Verfehlungen, die wir bitter bereuen, aber selbst nicht mehr in Ordnung bringen können,, durch seinen Kreuzestod die uns zustehende Strafe gesühnt und erledigt hat , ist ganz groß. Dass er nach dem Tod zu neuem Leben erweckt wurde, gibt uns selbst Hoffnung auf ein Weiterleben nach unserem eigenen Tod. Himmelfahrt sprengt das Persönliche und Private unseres Glaubens. Seit seiner Himmelfahrt ist Jesus wieder bei Gott, von dem er mal ausgezogen ist in unsere Welt. Wie Gott regiert er jetzt zur Rechten Gottes. Wie Gott kann er jetzt überall sein, und auch bei Dir. ! Während Gott ja manchmal undurchsichtig ist und nicht einfach nett, können vertrauen, dass Jesus mit Gott zusammen alles zum guten Ziel führen will und wird.
In der Geschichte der Kirche nannte man den auferstandenen Jesus zur Rechten Gottes auch den Pantokrator , Allherscher. Auch wird er der universale Christus genannt. Ein schöner neuer Begriff, der besonders durch meinem Lieblingstheologen , Pierre Teilhard de Chardin verbreitet wurde, ist der kosmische Christus. – Auch als großer , anerkannter Naturwissenschaftler betet er ganz überschwänglich und schwärmerisch: „Jesus ! Du bist nicht nur der äußere Herr aller Dinge und der Glanz des Weltalls. Du bist der beherrschende Einfluss , der uns durchdringt. Du bist das kosmische Sein , das uns umfängt und uns in seiner vollkommenen Einheit mit Gott vollendet. Gewiss ist es so, und gewiss ist es deshalb, dass ich Dich über alles liebe.! “
Wer den rechten Blick hat, kann den kosmischen Christus überall an den Arbeit sehen. Überall, wo Menschen einander helfen und besonders, wenn jemand sich für die Notleidenden sich liebevoll engagiert, ist er dabei.
Als Vikar hatte ich mal eine intensive Jesus-Vision. Jahrelang hatte ich hauptsächlich mit kernigen Bundeswehr – Soldaten und danach mit Studenten und engagierten Studentinnen Umgang. Danach war ich plötzlich Vikar in einer Lübecker Gemeinde. Mein Vikarsleiter nahm mich gleich mit auf die Station des Altenheims für total demente und sterbende Menschen. Emotional nicht vorbereitet , war ich total schockiert. Aber wie der Pastor mit den Leidenden liebevoll, herzlich und verständlich sprach, sie warmherzig ansah , ihnen über die Wange strich und sie ihn dann anlächelten, hatte ich plötzlich die Vision: Jesus selbst kommt hier zu ihnen. Er hat sich nur verkleidet als mein Vikarsleiter.
Jesus transportiert Gottes Liebe zu uns. Wo gegen Fremdenhass angekämpft wird, kann man den gegenwärtigen kosmischen Christus am Werk sehen. Wo gegen Ungerechtigkeit, für sozial Schwache, Arme, Flüchtlinge , Kranke, für Frieden, Waffenabbau. Naturschutz sich engagiert wird, ist er dabei. Wer da mitarbeitet, ist bewusst oder nicht bewusst ein Jünger oder eine Jüngerin von Jesus.
Der kosmische Christus ist de Kern aller humanen Bewegungen in unserer Welt . Nur eine Frage: Machst Du mit ? Bist Du auch ein Jünger, eine Nachfolgerin vom kosmischen Christus oder zumindest erst mal ein Sympathisant ? Ich wünsche allen, dass Jesus Euer Vorbild und Freund ist!