Predigt

Das Leben geht weiter

Alle Spaltungen überwindende Liebe

PredigttextJohannes 19,14-30
Kirche / Ort:Ev. Johanniskirche / Bonn-Duisdorf
Datum:18.04.2025
Kirchenjahr:Karfreitag
Autor:Pfarrerin Dagmar Gruß

Predigttext: Johannes 19,14-30 (Übersetzung nach Martin Luther, Revision 2017)

14 Es war aber der Rüsttag für das Passafest, um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Sehet, euer König! 15 Sie schrien aber: Weg, weg mit dem! Kreuzige ihn! Spricht Pilatus zu ihnen: Soll ich euren König kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König außer dem Kaiser.

16 Da überantwortete er ihnen Jesus, dass er gekreuzigt würde. Sie nahmen ihn aber, 17 und er trug selber das Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißt Schädelstätte, auf Hebräisch Golgatha. 18 Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte. 19 Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der Juden König. 20 Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache. 21 Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der Juden König, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der Juden König. 22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben. 23 Die Soldaten aber, da sie Jesus gekreuzigt hatten, nahmen seine Kleider und machten vier Teile, für jeden Soldaten einen Teil, dazu auch den Rock. Der aber war ungenäht, von oben an gewebt in einem Stück. 24 Da sprachen sie untereinander: Lasst uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wem er gehören soll. So sollte die Schrift erfüllt werden, die sagt: »Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über mein Gewand das Los geworfen.« Das taten die Soldaten. 25 Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena. 26 Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! 27 Danach spricht er zu dem Jünger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. 28 Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfüllt würde: Mich dürstet. 29 Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysop und hielten ihm den an den Mund. 30 Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht. Und neigte das Haupt und verschied.

Liedempfehlungen

EG 428 Komm in unsre stolze Welt 427 als Abendmahlslied: Solang es Menschen gibt auf Erden 421 als Schlusslied: Verleih uns Frieden eg.e 4 In einer fernen Zeit eg.e 8 Es kommt die Zeit freiTöne 1 Du bist ein Gott, der mich anschaut freiTöne 191 Vorbei sind die Tränen

Verwendete Literatur

Klaus Wengst, Das Johannesevangelium. Neuausgabe, ThKNT 4, hg.v. E.W.Stegemann u.a., Stuttgart 2019. Hans-Ulrich Weidemann, Der Tod Jesu im Johannesevangelium. Die erste Abschiedsrede als Schlüsseltext für den Passions- und Osterbericht, BZNT 122, Berlin/New York 2004 Walter Lüthi, Johannes. Das vierte Evangelium ausgelegt für die Gemeinde, Basel 2017 Dietrich Bonhoeffer Werke 11, S. 285: Christus als Gemeinde existierend.

Nicht zufällig erscheinen derzeit etliche Veröffentlichungen über fruchtbaren Streit: Michel Friedman, Streiten? Unbedingt! Ein persönliches Plädoyer, Berlin 2021 – Der Titel beschreibt schon seine Position, am Ende hegt er den Streit mit Regeln ein. Martin Klingst, in: ZEIT-ONLINE, 04.05.2020, 5.45 Uhr. Stephan Kosch, Schrei nach Liebe, in: zeitzeichen 4/2025, S. 23. Er beruft sich auf die Studie midi, die ‚Zukunftswerkstatt von Diakonie und evangelischer Kirche‘ vom Februar 2025. S.a.Dietrich Bonhoeffers Werke 11, S. 285: Christus als Gemeinde existierend. Svenja Flasspöhler, Streiten, Berlin/München 2024 – Sie beschreibt ihr Leiden an Missverständnissen. Ein durchgehender Zug des johanneischen Jesus. Füreinander Streiten. Das DKR-Jahresthema 2025, hg.v. Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit DEUTSCHER KOORDINIERUNGSRAT E.V. Wilhelm Schmid, Berühungsängste? Das hier hilft! Alle anderen sind Idioten, nur ich nicht: So ist derzeit die Stimmung im Land, in: Die Zeit 12 (20.03.2025), S. 50

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Heinz Janssen
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